Behandlungsmethoden

Manuelle Therapie

Die manuelle Therapie bezeichnet das therapeutische Vorgehen mit den Händen, um Strukturen und Bewegungen zu spüren, Gewebspathologien zu erkennen und daraufhin zielgerichtete Behandlungsmaßnahmen auszuwählen. Darunter zählt eine Vielzahl von Techniken, wie z.B. die Bindegewebsmassage, Traktionstherapie, manuelle Lymphdrainage, myofasziale Triggerpunkttherapie, etc.

Schall- & Ultraschalltherapie

Als ergänzendes Medium wird die Schalltherapie im Hörschallbereich angewendet. Die Vibrationen des Geräts erzielen eine Tiefenwirkung im Gewebe, welche sowohl den Stoffwechsel, die Regeneration und die Wahrnehmung fördern als auch den Schmerz lindern. Dadurch trägt dieses Behandlungsmethode zu einer positiven Funktion von Gelenkstrukturen, Nervenendigungen wie auch Muskulatur und Sehnen bei.

Sensibilitäts- & Desensibilitätstraining

Als Symptom einiger Erkrankungen können Störungen in verschiedenen Empfindungsqualitäten auftreten. Darunter zählen unter anderem die Wahrnehmung von Berührung, Schmerz, Temperatur, Bewegung und Kraft. Es treten Taubheits- und Kribbelgefühle oder zu starke Empfindungen im Sinne von Schmerz auf. Das Ziel bei einer Sensibilisierung ist es, die Nervenfasern zu stimulieren damit diese wieder auf bestimmte Reize reagieren. Hingegen werden bei der Desensibilisierung spezifische Reize im überempfindlichen Areal gesetzt, um die Toleranz der Berührung zu steigern.

Ödemreduzierende Maßnahmen

Erkrankungen wie CRPS und Rheumatoider Arthritis sowie postoperativ entstehen Ödeme werden durch Hochlagern, Kompressionen, Kälte und mittels lymphaktivierende Massagen behandelt. Diese Maßnahmen fördern den Transport und Abbau von Zellen und verbessern somit den Wundheilungsprozess. Die Schmerzen werden verringert, sodass auch die Beweglichkeit im entsprechenden Gelenk wieder zunimmt.

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation

Diese Maßnahme hat die Intention normale Bewegungsabläufe wieder anzubahnen und unerwünschte Bewegungsmuster zu hemmen. Durch gesetzte Reize an nervalen Rezeptoren in definierten Bewegungsmustern und Alltagsfunktionen wird Einfluss auf den Muskeltonus, motorische Kontrolle und dynamische Stabilität genommen. Zudem wird eine Verbesserung der Ausdauer, Kraft und Geschicklichkeit erreicht. Diese Methode wird bei neurologischen Erkrankungen, wie z.B. beim Schlaganfall, angewendet. 

Passive und aktive Bewegungsübungen

Um kontrakte Gelenke zu mobilisieren, werden passive (ausgeführt vom Therapeuten) assistive (unterstützend) und aktive (ausgeführt vom Patienten) Übungen ausgeführt. Hierbei ist das Ziel das Bewegungsausmaß zu erhalten bzw. zu erweitern und den Schmerz zu senken. Zusätzlich verbessert sich die Ausdauer und Kraft sowie Koordination und Geschicklichkeit, sodass die Selbstständigkeit im Alltag gewährleistet wird.

Narben und Stumpfbehandlung

Unterschiedlichste Narbenarten (nach OP, nach Verbrennungen, ältere schmerzhafte Narben) werden in der Therapie in Abhängigkeit von der Wundheilungsphase behandelt. Mittels verschiedenster Techniken, unter anderem Narbenmassagen und Querfriktionen, werden spezifische Reize gesetzt, um den Stoffwechsel im verletzten Gewebe anzuregen und eine physiologische Narbenheilung zu garantieren. Somit können Wundheilungsstörungen verhindert und Schmerzen reduziert werden.

Spiegeltherapie

Diese Methode wird bei neurologischen und orthopädischen Erkrankungen angewendet wie z.B. beim Phantomschmerz, bei fehlender Wahrnehmung eines Körperabschnitts oder motorischen Störungen nach Nervenschädigungen. Hierbei wird die gesunde Seite gespiegelt, sodass man diese als die Betroffene wahrnimmt. Durch visuelle Stimulationen wird das Gehirn umprogrammiert und trainiert, damit neue Verknüpfungen wieder hergestellt werden. Somit unterstützt diese Methode das Erlernen von Bewegungen sowie die Linderung des Phantomschmerzes.

Thermische Anwendungen

Hierunter versteht man die Wärme- bzw. Kältetherapie unter Zuhilfenahme von Therapiemitteln wie kühlende Gel-Kissen, Paraffinbad oder heiße Rolle. Thermische Anwendungen kommen u.a. zum Einsatz bei Durchblutungsstörungen oder Ödemen, zur Regulierung des Muskeltonus und des Stoffwechsels sowie bei Schmerzen oder Entzündungen.

Anleitung zur Eigenübungen

Aktive Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, des Muskeltonus und der Kraft werden angeleitet, welche individuell an den Symptomen sowie Ressourcen und Defiziten des Patienten angepasst sind. Dabei achtet der Therapeut auf die korrekte Ausführung der Bewegungen und korrigiert diese gegebenenfalls. Anschließend dienen sie als Heimprogramm für den Patienten.